Königsbrunner Stadtwerke: Fahndung nach Corona-Viren im Abwasser

Abwasserproben werden auf das Corona-Virus SARS-CoV-2 hin untersucht.

Königsbrunn beteiligt sich in Kooperation mit der TU München als Modellstadt an einem Projekt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie: Mitarbeiter der Stadtwerke Königsbrunn entnehmen Abwasserproben, die auf den Erreger des Corona-Virus SARS-CoV-2 untersucht werden. Diese Analyse soll Rückschlüsse auf die Infektionszahlen in der Bevölkerung zulassen – und damit als Frühwarnsystem im Kampf gegen das Corona-Virus dienen.

Zweimal pro Woche rücken drei Mitarbeiter der Stadtwerke Königsbrunn aus, um Abwasserproben der Stadt Königsbrunn zu entnehmen. Von Dezember 2021 bis voraussichtlich April 2022 steht dies für Benjamin Beck, Stefan Geiger und Gregor Bartnicki jeden Dienstag- und Donnerstag-Vormittag auf ihrem Arbeitsplan: Mithilfe eines kleinen Krans bergen die drei Männer den ca. 30 Kilo schweren Behälter mit seinen zwölf Teilbehältnissen aus den Tiefen eines Abwasserkanals, der computergesteuert 24 Stunden lang im Stunden-Takt aus dem Abwasser Proben der Königsbrunner Haushalte und Gewerbegebäude entnimmt. Anschließend erstellen die drei Männer aus den Teilbehältnissen eine Gesamt-Abwasserprobe und verschicken diese an die Technische Universität (TU) München. Dort wird die Wasserprobe analysiert und das darin enthaltene Corona-Virus nachgewiesen.

Die im Rahmen dieses Abwasser-Monitorings gewonnen Daten werden schließlich mit den gemeindebezogenen Infektionsfallzahlen abgeglichen und dem zuständigen Gesundheitsamt als digitale Schautafel zur Verfügung gestellt. Mit diesem Vorgehen erhofft man sich, örtliche Infektionszahlen schneller zu erkennen und entsprechend reagieren zu können – eine durchaus begründete Hoffnung, denn die TU München gibt an, dass in bisherigen Tests diese Methode in der Corona-Pandemie-Bekämpfung einen zeitlichen Vorsprung von bis zu zehn Tagen gebracht habe. Für die Stadt Königsbrunn ein motivierender Grund, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Sobald Königsbrunner Ergebnisse vorliegen, werden wir Sie darüber informieren.

Fotos: Irmi Schöber